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Künstliche Intelligenz: Neue Studie der dänischen Verwertungsgesellschaft Koda in Kooperation mit IFPI Dänemark

Lesedauer: 5 Minuten

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Generative KI könnte die dänische Musikbranche bis 2030 921 Millionen Euro kosten – wenn nicht politisch gegengesteuert wird

Die Fol­gen der ras­an­ten Entwick­lung Kün­stlich­er Intel­li­genz für die Musik­branche sind nun in ein­er neuen Studie der dänis­chen Ver­w­er­tungs­ge­sellschaft Koda in Koop­er­a­tion mit IFPI Däne­mark aufgezeigt worden.

Die Studie, erstellt von HBS Eco­nom­ics und in Anlehnung an eine ähn­liche Analyse der inter­na­tionalen Urhe­ber­recht­sor­gan­i­sa­tion CISAC, kommt zu dem Schluss: Die derzeit­ige Entwick­lung im Bere­ich KI schafft ein verz­er­rtes und ungle­ich­es Wet­tbe­werb­sum­feld zwis­chen men­schlich geschaf­fen­er Musik und voll­ständig KI-gener­iert­er Musik. Dieses Ungle­ichgewicht kön­nte zu mas­siv­en Ein­nah­mev­er­lus­ten führen. Allein im Jahr 2030 wird der Umsatzver­lust durch KI-gener­ierte Musik in Däne­mark auf rund 271 Mil­lio­nen Euro geschätzt – das entspricht 28 Prozent des Gesam­tum­satzes. Bis 2030 würde diese Entwick­lung zu einem Gesamtver­lust von 921 Mio. € führen.

Hinzu kommt, dass KI-Dien­ste mit urhe­ber­rechtlich geschützter Musik trainiert wer­den, die von Musikschaf­fend­en stammt – ohne deren Erlaub­nis und ohne Vergütung.

Koda und IFPI fordern: KI muss ver­ant­wor­tungsvoll entwick­elt wer­den – mit Respekt für die Rechte der Künstler:innen

Angesichts der neuen Studie beto­nen Koda und IFPI, dass es nicht darum gehe, KI grund­sät­zlich abzulehnen, son­dern um eine ver­ant­wor­tungsvolle Entwick­lung mit Trans­parenz, Zus­tim­mung und fair­er Vergütung.

Nicky Treb­bi­en, Direc­tor of Legal & Pol­i­cy bei Koda, erk­lärt: „Die Zahlen der Studie zeigen, dass KI-Dien­ste gezielt die Lebens­grund­lage von Musikschaf­fend­en aus­nutzen – ohne Erlaub­nis und ohne Bezahlung. Auf dieser rechtswidri­gen Grund­lage entste­hen Dien­ste, die Musik erzeu­gen, die direkt mit der von Men­schen geschaf­fe­nen Musik konkur­ri­ert. Das ist unfair, unethisch und eine Wet­tbe­werb­sverz­er­rung – keine Innovation.“

Europäis­che Ver­w­er­tungs­ge­sellschaften fordern poli­tis­che Maßnahmen

Gemein­sam mit dem Dachver­band der europäis­chen Ver­w­er­tungs­ge­sellschaften (GESAC) drängt auch die AKM auf klare poli­tis­che Schritte. „Wir brauchen drin­gend verbindliche Regeln für KI-Dien­ste und den Schutz der wirtschaftlichen Basis unser­er Musikschaf­fend­en“, betont AKM-Gen­eraldirek­tor und GESAC-Vizepräsi­dent Ger­not Graninger. „Es geht darum, die richtige Bal­ance zwis­chen tech­nol­o­gis­ch­er Inno­va­tion und dem Schutz kreativ­er Arbeit zu sichern.“

Im Zen­trum ste­ht nicht ein Ver­bot von KI, son­dern die Forderung, ihre Entwick­lung so zu gestal­ten, dass sie im Ein­klang mit den Recht­en der Künstler:innen und der langfristi­gen Nach­haltigkeit der Musik­wirtschaft steht.

Koda und IFPI Däne­mark appel­lieren an die Regierung, die bevorste­hende EU-Rat­spräsi­dentschaft Däne­marks zu nutzen, um klare Regeln zu etablieren – ein­schließlich der Pflicht zu aus­drück­lich­er Zus­tim­mung der Rechteinhaber:innen sowie Trans­parenz seit­ens der KI-Unternehmen beim Ein­satz von Musik für das Train­ing ihrer Mod­elle. Wie bei jed­er anderen Musiknutzung müssen Lizen­zvere­in­barun­gen abgeschlossen wer­den, um eine faire Vergü­tung sicherzustellen.

Zen­trale Ergeb­nisse der Studie über die Musik­branche in Dänemark:

  • Umsatz 2024: 853 Mio. €
  • Erwarteter Umsatz 2030 ohne KI: 966 Mio. €
  • Erwarteter Umsatz 2030 mit KI: 695 Mio. €
  • Jährlich­er Ver­lust 2030: 271 Mio. € (28 %)
  • Kumulierte Ver­luste 2025–2030: 921 Mio. €

Die aus­führliche Studie lesen Sie hier (englis­che Version):

Ste­fanie Geier 

Unternehmens-Kom­mu­nika­tion

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