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Die Folgen der rasanten Entwicklung Künstlicher Intelligenz für die Musikbranche sind nun in einer neuen Studie der dänischen Verwertungsgesellschaft Koda in Kooperation mit IFPI Dänemark aufgezeigt worden.
Die Studie, erstellt von HBS Economics und in Anlehnung an eine ähnliche Analyse der internationalen Urheberrechtsorganisation CISAC, kommt zu dem Schluss: Die derzeitige Entwicklung im Bereich KI schafft ein verzerrtes und ungleiches Wettbewerbsumfeld zwischen menschlich geschaffener Musik und vollständig KI-generierter Musik. Dieses Ungleichgewicht könnte zu massiven Einnahmeverlusten führen. Allein im Jahr 2030 wird der Umsatzverlust durch KI-generierte Musik in Dänemark auf rund 271 Millionen Euro geschätzt – das entspricht 28 Prozent des Gesamtumsatzes. Bis 2030 würde diese Entwicklung zu einem Gesamtverlust von 921 Mio. € führen.
Hinzu kommt, dass KI-Dienste mit urheberrechtlich geschützter Musik trainiert werden, die von Musikschaffenden stammt – ohne deren Erlaubnis und ohne Vergütung.
Koda und IFPI fordern: KI muss verantwortungsvoll entwickelt werden – mit Respekt für die Rechte der Künstler:innen
Angesichts der neuen Studie betonen Koda und IFPI, dass es nicht darum gehe, KI grundsätzlich abzulehnen, sondern um eine verantwortungsvolle Entwicklung mit Transparenz, Zustimmung und fairer Vergütung.
Nicky Trebbien, Director of Legal & Policy bei Koda, erklärt: „Die Zahlen der Studie zeigen, dass KI-Dienste gezielt die Lebensgrundlage von Musikschaffenden ausnutzen – ohne Erlaubnis und ohne Bezahlung. Auf dieser rechtswidrigen Grundlage entstehen Dienste, die Musik erzeugen, die direkt mit der von Menschen geschaffenen Musik konkurriert. Das ist unfair, unethisch und eine Wettbewerbsverzerrung – keine Innovation.“
Europäische Verwertungsgesellschaften fordern politische Maßnahmen
Gemeinsam mit dem Dachverband der europäischen Verwertungsgesellschaften (GESAC) drängt auch die AKM auf klare politische Schritte. „Wir brauchen dringend verbindliche Regeln für KI-Dienste und den Schutz der wirtschaftlichen Basis unserer Musikschaffenden“, betont AKM-Generaldirektor und GESAC-Vizepräsident Gernot Graninger. „Es geht darum, die richtige Balance zwischen technologischer Innovation und dem Schutz kreativer Arbeit zu sichern.“
Im Zentrum steht nicht ein Verbot von KI, sondern die Forderung, ihre Entwicklung so zu gestalten, dass sie im Einklang mit den Rechten der Künstler:innen und der langfristigen Nachhaltigkeit der Musikwirtschaft steht.
Koda und IFPI Dänemark appellieren an die Regierung, die bevorstehende EU-Ratspräsidentschaft Dänemarks zu nutzen, um klare Regeln zu etablieren – einschließlich der Pflicht zu ausdrücklicher Zustimmung der Rechteinhaber:innen sowie Transparenz seitens der KI-Unternehmen beim Einsatz von Musik für das Training ihrer Modelle. Wie bei jeder anderen Musiknutzung müssen Lizenzvereinbarungen abgeschlossen werden, um eine faire Vergütung sicherzustellen.
Zentrale Ergebnisse der Studie über die Musikbranche in Dänemark:
Die ausführliche Studie lesen Sie hier (englische Version):
Unternehmens-Kommunikation
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