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Symbolbild Musiknote

Musik aus den Regionen 2025

Planungsunsicherheit, Kostendruck und rasante technologische Entwicklungen stellen die heimische Live-Musikbranche vor große Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnet der Einsatz Künstlicher Intelligenz neue Möglichkeiten für Produktion, Vermarktung und Performance. Wie diese Entwicklungen zu meistern sind, wurde bei der Veranstaltung „Musik aus den Regionen“ diskutiert.
Planungsunsicherheit, Kostendruck und rasante technologische Entwicklungen stellen die heimische Live-Musikbranche vor große Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnet der Einsatz Künstlicher Intelligenz neue Möglichkeiten für Produktion, Vermarktung und Performance. Wie diese Entwicklungen zu meistern sind, wurde bei der Veranstaltung „Musik aus den Regionen“ diskutiert.

Live-Musik: Quo vadis?

Im Palais Niederöster­re­ich kamen Branchenvertreter:innen und Expert:innen zusam­men, um gemein­sam Lösungsan­sätze für eine zukun­fts­fähige Live-Szene zu erar­beit­en. In ihrer Videobotschaft betonte Lan­deshaupt­frau Johan­na Mikl-Leit­ner die enorme musikalis­che Vielfalt in Niederöster­re­ich – von Musikschulen bis zu Chören und Bands – und unter­strich die Bedeu­tung des per­sön­lichen Live-Erleb­niss­es im Zeital­ter der KI: „Genau das macht Musik lebendig.“

AKM-Präsi­dent Peter Vieweger forderte in seinen Eröff­nungsworten konkrete poli­tis­che Unter­stützung: „Wir wer­den mit vere­in­ten Kräften Unter­stützung ein­fordern. Man muss den Zuständi­gen begreif­bar machen, dass eine Branche, die jährlich 7,5 Mil­liar­den erwirtschaftet, zu stärken ist.“

Alfred Jak­l­itsch, Grün­der der „Seer“, plädierte in sein­er Keynote für Authen­tiz­ität: „Kün­stler kön­nen heutzu­tage gar nicht mehr reifen. Aber genau das braucht es“. Er ermutigte, authen­tisch und region­al ver­ankert zu sein. Die Zukun­ft der Live-Musik werde zwar hybrid sein, so Jak­l­itsch, aber das Pub­likum bleibe emo­tion­al und will abge­holt werden.

In der ersten Diskus­sion­srunde trafen die Künstler:innen Chris­t­ian Stani („Alle Achtung“) und Shlomit But­bul auf die Ver­anstal­ter Peter Pan­sky, Sepp Adl­mann und Hannes Schwarzen­berg­er. Chris­t­ian Stani unter­strich, dass ger­ade der Live-Sek­tor essen­ziell sei, weil er den Großteil der Ein­nah­men gener­iert. Er betonte auch, dass eine Verän­derung der Musik­branche durch Online-Plat­tfor­men ein­deutig spür­bar sei: „Es gibt mit­tler­weile Acts, die Hallen füllen, aber kein einziges Mal im klas­sis­chen Fernse­hen und Radio vorkom­men. Hier geht es vielmehr darum, ein Lebens­ge­fühl zu verkaufen.“

Shlomit But­bul, Musik­erin und Inten­dan­tin, forderte bessere Struk­turen zur Unter­stützung von Künstler:innen: „Wer täglich acht Stun­den mit Selb­stver­mark­tung beschäftigt ist, hat kaum noch Zeit für das Wesentliche.“

Die langjähri­gen Ver­anstal­ter-Profis Adl­mann, Pan­sky und Schwarzen­berg­er nen­nen die Her­aus­forderun­gen: die Loca­tion füllen, kos­ten­deck­end arbeit­en und gle­ichzeit­ig Qual­ität garantieren. Man will ein faires Ver­hält­nis zwis­chen Ein­nah­men und Aus­gaben erzie­len. Sie sehen die Zukun­ft der Musik­wirtschaft aber den­noch ganz klar im Live-Sek­tor. „Wir haben in unser­er Loca­tion im let­zten Jahr eine Steigerung von 20% an Konz­erten durch­führen kön­nen mit einem sehr hohen Anteil an öster­re­ichis­chen Künstler:innen“, so Pan­sky, Inten­dant der Bur­gare­na Finkenstein.

 

Wie bee­in­flusst Kün­stliche Intel­li­genz die Live-Musik?

Kün­stliche Intel­li­genz ist längst nicht mehr nur in der Musikpro­duk­tion und ‑kom­po­si­tion präsent – sie hat auch das Live-Erleb­nis erre­icht. Ein Beispiel ist die ABBA Voy­age-Show, in der dig­i­tale Avatare ein Konz­ert geben, das beim Pub­likum Emo­tio­nen weckt, wie man sie son­st nur von ein­er echt­en Live-Per­for­mance ken­nt. Wie KI das Live-Erleb­nis verän­dert, stand im Fokus der zweit­en Diskussionsrunde.

Chris­tine Bauer, Pro­fes­sorin für Inter­ac­tive Intel­li­gent Sys­tems, betonte, dass die Beschäf­ti­gung mit KI notwendig sei, auch um vorhan­dene Äng­ste abzubauen. Bauer zeigte anhand von Prax­is­beispie­len, dass KI nicht nur in der Erfas­sung von Pub­likum und Reak­tio­nen, son­dern auch als kreatives Tool im echt­en Konz­ert genutzt wer­den kann, wie etwa bei der Setlist-Opti­mierung oder Echtzeit-Autotuning.

Für Peter Vieweger stellt sich hier vor allem eine zen­trale Frage: „Wie schützen wir Urhe­ber­rechte in ein­er KI-ges­teuerten Zukun­ft?“ Der Song­writer Johannes Sumpich, alias Josh., spricht sich für eine neue Ver­hand­lung des Urhe­ber­rechts auf europäis­ch­er Ebene aus. Der Musik­er ste­ht regelmäßig auf großen Büh­nen und kann sich nicht vorstellen, dass Kün­stliche Intel­li­genz die men­schliche Live-Per­for­mance erset­zen, wohl aber verbessern kann. „Einem Mon­i­tortech­niker etwa kön­nte die KI Arbeit abnehmen und ihn für andere Tätigkeit­en freispielen.“

Für Tama­ra Ofe­nauer-Haas, Geschäfts­führerin des Musik & Kun­st Schulen Man­age­ment Niederöster­re­ich, muss das The­ma KI auch in den Weit­er­bil­dun­gen für Lehrkräfte Einzug find­en: „Unsere Kinder und Jugendliche sind mit KI in Kon­takt, wollen aber ein echt­es Instru­ment ler­nen.“ Gle­ichzeit­ig betont sie die Bedeu­tung von Feed­back und Emo­tio­nen in der Musik­erziehung, etwas, das kein KI-Tool erset­zen könne.

Scharmien Zan­di, Kom­pon­istin und Kün­st­lerin, spricht sich für die Nutzung von KI-Tools als Zusatzele­ment im kreativ­en Schaf­fen aus. „Man braucht viel Geduld, aber es macht Spaß, zu sehen, was dabei her­auskom­men kann.“ Dass die Sym­biose zwis­chen kreativem Schaf­fen und Kün­stlich­er Intel­li­genz gelin­gen kann, zeigte sie im Anschluss mit ihren Kol­legin­nen Stephanie Meisl und Sarah Scher­er. In ihrer Live-Per­for­mance „Muse Fac­to­ry“ ver­schmolzen Tech­nolo­gie und schöpferische Kunst.

 

Faz­it: Die Live-Branche hat Zukun­ft – und bleibt unverzichtbar.

Am Abend sind sich Panel-Teilnehmer:innen und rund 200 Gäste einig: Live-Ver­anstal­tun­gen wird es immer geben. KI-Tools kön­nen in vie­len Bere­ichen unter­stützen – ein echt­es Live-Erleb­nis jedoch nicht erset­zen. Verbesserungspoten­zial sehen viele vor allem in der stärk­eren Ver­net­zung zwis­chen Künstler:innen und Veranstaltern.

Mar­tin Lam­mer­hu­ber, Geschäfts­führer der Kultur.Region.Niederösterreich, betonte, dass die The­men und Aus­sagen der Ver­anstal­tung als Auf­trag ver­standen wer­den. „Bei allem, was die Gesellschaft bewegt und allen schwieri­gen Entwick­lun­gen, brauchen wir das Herzblut der Musik­erin­nen und Musik­er, der Ver­anstal­terin­nen und Ver­anstal­ter in allen Regio­nen. Wir müssen zusam­men­hal­ten und die regionale Kul­tur­ar­beit leben. Wir kön­nen mit den Impulsen von heute nicht die Gesellschaft verän­dern, aber wir kön­nen gestärkt nach Hause gehen.“

AKM Gen­eraldirek­tor Ger­not Graninger fand passende Schluss­worte: „Live-Ver­anstal­tun­gen wer­den niemals ster­ben. Wir brauchen Tal­ent und Zusam­men­halt und genau dafür haben wir heute ein starkes Zeichen gesetzt.“

Den Abend bere­icherten The Schick Sis­ters mit nationalen Klän­gen und inter­na­tionalen Melo­di­en und wur­den für ihre Live-Per­for­mance bejubelt. Durch die Tagung und die bei­den Pan­el-Diskus­sio­nen führten Irene Suchy und Rein­hart Gabriel. 

Mit dabei waren:

© Simone-Atti­sani Photography

Alfred Jaklitsch

© Antl Carina

Christian Stani

© Philipp Hirtenlehner

Josh.

© Elisa Maier

Schick Sisters

Live-Musik

© MK Holding

Sepp Adlmann

© Foto Weinwurm

Christine Bauer

© Ste­fan Brenner

Hannes Schwarzen­berger

© Peter Pansky

Peter Pansky

© charakter.photos Philipp Monihart 

Tamara Ofenauer-Haas

© Michaela Krauss-Boneau

Shlomit Butbul

© Ous­sama Hassouni

Scharmien Zandi

Special KI-Performance

© Eva Kelety

Peter Vieweger

© Andreas Schlager

Irene Suchy

Moderation

© Adolf Achtsnit

Reinhart Gabriel

Moderation

Programm

13:30

Ein­lass

14:00

Beginn der Veranstaltung

Irene Suchy

Mod­er­a­tion

Alfred Alfred Jaklitsch

Keynote

1. Podi­ums­diskus­sion “Die Zukun­ft der Live-Musik” | Mod­er­a­tion: Rein­hart Gabriel

Welche Her­aus­forderun­gen ste­hen Ver­anstal­tern und Künstler:innen derzeit bevor? Welche Lösungsan­sätze und unter­stützen­den Maß­nah­men braucht es, um die Vielfalt der Live-Kul­tur zu erhalten?

Chris­t­ian Stani

Song­writer & Musiker

Sepp Adl­mann

Ver­anstal­ter

Shlomit But­bul

Sän­gerin, Schaus­pielerin & Regisseurin

Peter Pan­sky

Inten­dant & Artist-Booker

Hannes Schwarzen­berg­er

Ver­anstal­ter

Pause

16:00

Start Teil 2

Chris­tine Bauer

Vor­trag

2. Podi­ums­diskus­sion: KI und Live-Musik | Mod­er­a­tion: Irene Suchy

Wie bee­in­flusst KI die Live-Musik? Welche Chan­cen und Risiken bringt sie mit sich? Wie kann eine Sym­biose zwis­chen kreativem Schaf­fen und Kün­stlich­er Intel­li­genz aussehen?

Chris­tine Bauer

Pro­fes­sorin für Inter­ac­tive Intel­li­gent Systems

Josh.

Song­writer & Musiker

Scharmien Zan­di

Kün­st­lerin, Musik­erin & Schauspielerin

Peter Vieweger

AKM Präsi­dent & Musiker

Tama­ra Ofenauer-Haas

Geschäfts­führerin Musik und Kun­st Schulen Man­age­ment Niederösterreich

Scharmien Zan­di, Stephanie Meisl & Sarah Scherer

Musikalis­che Per­for­mance zur Ver­schmelzung von Tech­nolo­gie und kreativem Schaffen.

Album-Präsen­ta­tion

NÖ Lie­der­ma­cherin­nen und Lie­der­ma­ch­er präsen­tierten das Sam­pler-Album „Mein Lied für … die Liebe“.

18:00

Buf­fet & gemütlich­er Ausklang

Emp­fang gegeben von Lan­deshaupt­frau Johan­na Mikl-Leitner

20:00

Ende

Live-Musik

Schick Sis­ters

Palais Niederöster­re­ich
Her­ren­gasse 13
1010 Wien

25. März 2025
14 — 20 Uhr

Location

Musik aus den Regio­nen 2025 find­et dieses Jahr im his­torischen Palais Niederöster­re­ich statt, einem ein­drucksvollen Ver­anstal­tung­sort im Herzen Wiens, der mit sein­er barock­en Architek­tur und seinem einzi­gar­ti­gen Ambi­ente den per­fek­ten Rah­men für musikalis­che Begeg­nun­gen bietet.

  • U‑Bahn: U3-Sta­tion Her­ren­gasse (direkt gegenüber)
  • Straßen­bahn: 1, 71, D bis Rathausplatz/Burgtheater (5 Min. Fußweg)
  • Bus: 1A, 2A bis Herrengasse
  • Vom Haupt­bahn­hof: U1 bis Stephansplatz, dann U3 bis Her­ren­gasse (ca. 10 Min.)
  • Park­möglichkeit­en: Tief­garage Freyung (Frey­gasse 4, 5 Min. Fußweg) oder Garage Am Hof (Zufahrt über Bogn­er­gasse, 5 Min. Fußweg)
  • Kurz­park­zone: In der Inneren Stadt gilt Mo–Fr 9–22 Uhr eine gebührenpflichtige Kurz­park­zone (max. 2 Stunden).

Sich­ern Sie sich jet­zt Ihren Platz!

Die Teil­nahme ist kosten­los, aber die Anzahl der Plätze ist begren­zt. Melden Sie sich daher bitte bis spätestens 20. März 2025 an, um dabei zu sein.

Wir freuen uns auf Ihre Anmel­dung und einen span­nen­den Aus­tausch mit Ihnen!

Datum: Dien­stag, 25. März 2025 
Uhrzeit: 14 — 20 Uhr
Ort: Palais Niederöster­re­ich
Her­ren­gasse 13
1010 Wien

In Kooperation mit

AKM austromechana Logo

Anmeldung

Vie­len Dank für Ihr Inter­esse. Lei­der ist der Anmelde­schluss bere­its abgelaufen.