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Musik aus den Regionen

Lesedauer: 5 Minuten

Inten­sive Diskus­sio­nen und reger Aus­tausch über neue Tal­ente und Ver­mark­tungsmöglichkeit­en bei der erst­mals durchge­führten Veranstaltung.

Rund 150 Teil­nehmerIn­nen fol­gten der Ein­ladung der AKM, die Anfang Okto­ber unter dem Titel „Musik aus den Regio­nen“ zu ein­er Ver­anstal­tung lud. Im Con­fer­ence Cen­ter Lax­en­burg disku­tierten Exper­tin­nen und Experten aus der Musik‑, Medi­en- und Bil­dungs­branche in the­ma­tis­chen Pan­els über die Möglichkeit­en und Her­aus­forderun­gen in den Gen­res Schlager und Volksmusik. Dabei stand die Ver­mark­tung von Pop­ulär­musik eben­so auf der Tage­sor­d­nung wie die Bedürfnisse junger Tal­ente. AKM Präsi­dent Peter Vieweger erk­lärte in sein­er Begrüßung: „Das Bemühen um öster­re­ichis­che Musik ist so alt wie AKM selb­st. Im Bere­ich Volksmusik und Schlager gab es bis­lang keinen Diskurs, das wollen wir mit dieser Ver­anstal­tung ändern.“

Eröffnet wurde die Ver­anstal­tung vom derzeit erfol­gre­ich­sten öster­re­ichis­chen Musik­er im Bere­ich Schlager/Volksmusik, Andreas Gabalier. Er gab per­sön­liche Ein­blicke in seine musikalis­che Kar­riere, plädierte für die Abkehr vom Schubladen­denken hin zu ein­er offeneren Hal­tung und betonte, dass es neben Tal­ent und Diszi­plin auch jede Menge Fleiß für den Erfolg braucht.

Wie fördern wir die Tal­ente von morgen?

Der erste The­menkreis behan­delte die großen Fra­gen der musikalis­chen Aus­bil­dung und Nach­wuchs­förderung, begin­nend von der Musik­erziehung an Volkss­chulen bis hin zur pro­fes­sionellen Aus­bil­dung. Nation­al­ratsab­ge­ord­nete Maria Gross­bauer ver­wies auf das neu ein­gerichtete Musik­fo­rum des Bun­desmin­is­teri­ums, das sich ver­stärkt der musikalis­chen Aus­bil­dung an Schulen wid­met. Michaela Hahn vom MKM Musik und Kun­st Schulen Man­age­ment NÖ betonte die Bedeu­tung des gen­reüber­greifend­en Unter­richts durch her­vor­ra­gend aus­ge­bildete Lehrkräfte. Dies bestätigte Ulrike Gießn­er-Bogn­er vom OeAD – Agen­tur für Bil­dung und Inter­na­tion­al­isierung, dessen Pro­jek­te zur Kul­turver­mit­tlung allen Schü­lerIn­nen einen Zugang zur Musik ermöglichen. Her­bert Pixn­er run­dete die Diskus­sion mit der Forderung nach mehr Planstellen für Musik­lehrende und mehr Auftrittsmöglichkeit­en ab.

Dass Wet­tbe­werbe wichtig für die Qual­ität der musikalis­chen Dar­bi­etun­gen sind, darüber waren sich die Teil­nehmerIn­nen des zweit­en Pan­els einig. Moni­ka Ball­wein wün­schte sich für die jun­gen Tal­ente ein besseres Net­zw­erk um deren Kar­riere voranzutreiben, Irene Egger vom Volk­slied­w­erk pochte auf informelle Orte des Musizierens und Zusam­men­seins. Gustl Viert­bauer, der seit Jahren musikalis­che Größen wie die Nock­is und die Seer begleit­et, sieht das Pub­likum als den Star und rück­te die Bedeu­tung der Branche als Wirtschafts­fak­tor in den Vorder­grund. Har­ald Huber vom Öster­re­ichis­chen Musikrat ver­wies let­ztlich auf die Defizite in der öster­re­ichis­chen Förder­struk­tur, die im Zuge der Pan­demie zum Vorschein traten.

Umrahmt wur­den diese Diskus­sio­nen von Wolfger Buch­berg­er, der am BORG Linz den Schulzweig Pop­u­lar­musik grün­dete und in sein­er Präsen­ta­tion aufzeigte, dass Möglichkeit­en durch aktives Han­deln entste­hen. Eva-Maria Bauer von der Uni­ver­sität für Weit­er­bil­dung Krems präsen­tierte erste Ergeb­nisse ein­er Studie zur Aus­bil­dung und den notwendi­gen Kom­pe­ten­zen von Musikschaf­fend­en, die im Win­ter veröf­fentlicht wird.

Branchentreff der Schlager- und Volksmusik-Szene 

Mehr Plattformen & Bühnen für österreichisches Musikschaffen

Der zweite Teil der Ver­anstal­tung wid­mete sich ganz dem Ver­trieb und der Ver­mark­tung von Schlager und Volksmusik, sowohl im Radio und Fernse­hen als auch online.

Gustl Viert­bauer forderte drin­gend Konzepte um die Schere zwis­chen dem, was Men­schen gefällt und Konz­erthallen füllt, und dem, was im Radio und Fernse­hen gespielt wird, zu schließen. Das fand Anklang bei Diet­mar Lien­bach­er von Sony Music, der mit seinem Label ein Net­zw­erk und die notwendi­ge Infra­struk­tur bietet, um gemein­sam mit den Musikschaf­fend­en die stetig steigen­den Her­aus­forderun­gen der Ver­mark­tung zu bewälti­gen. Ulrike Mayer’s Lieder wer­den gerne und oft in den Regionalme­di­en gespielt. Sie erwartet sich, „dass die in den Region­alsendern gespielte Musik genau­so viel Wertschätzung erfährt wie jede andere auch.“

Karl Trah­büch­ler sieht es als seinen Auf­trag, seinen Job für das Pub­likum zu machen, sowohl auf der Bühne als auch als Pro­gramm­chef von ORF Radio Niederöster­re­ich, und baut auf eine vielfältige und qual­itätsvolle öster­re­ichis­che Musik­szene. Dem gegenüber ste­ht Jess Robin, der auf die wichtige Rolle der Pri­vat­sender wie Stim­mungs­garten TV und Melodie TV für die volks(tümliche) Musik ver­weist. Rudi Schedler von Schedler Music hielt fest, dass die Region­alsender für viele öster­re­ichis­che Kün­st­lerIn­nen sehr gut laufen, dass aber eine öster­re­ich­weite Ver­bre­itung sin­nvoll wäre.

Die Musik­welt hat sich in den let­zten 20 Jahren radikal und unumkehrbar verän­dert, es bleibt gar nichts anderes übrig, als darauf zu reagieren und mit den neu gebote­nen Werkzeu­gen zu spie­len, hielt Hannes Tschütz von Ink Music den Teil­nehmenden vor Augen. Wie die neue, bunte Klaviatur im Onlinebere­ich funk­tion­iert und opti­mal bedi­ent wird, dazu wussten Christof Straub von Glob­al Rock­star und Gün­ter Loibl vom Dig­i­talver­trieb Rebeat einiges zu sagen. Sie rat­en dazu, neue Trends zu beobacht­en und in die eigene Ver­mark­tungsstrate­gie einzubetten.

Fazit: Es gibt viel Luft nach oben

Fasst man die Inputs der Diskus­sio­nen zusam­men, so lässt sich sagen, dass für Nach­wuchs­förderung in einzel­nen Bere­ichen schon heute sehr viel getan wird, es aber dur­chaus noch Luft nach oben gibt um auch in Zukun­ft musikalis­che Vielfalt und ein hohes Qual­ität­sniveau zu gewährleis­ten. Die Präsenz des öster­re­ichis­chen Reper­toires im Bere­ich Schlager und Volksmusik ist in den öster­re­ichis­chen Medi­en drin­gend verbesserungswürdig und ver­langt jeden­falls nach inno­v­a­tiv­en Konzepten. Zahlre­iche kreative Ideen wur­den im Lauf der Ver­anstal­tung auf den Tisch gebracht und diverse Gestal­tungsmöglichkeit­en haben sich aufge­tan, die in einem näch­sten Schritt weit­er­ver­fol­gt und real­isiert wer­den sollen.

Die Ver­anstal­tung „Musik aus den Regio­nen“ wurde von der AKM in Part­ner­schaft mit der Kultur.Region.Niederösterreich und zahlre­ichen Organ­i­sa­tio­nen durchge­führt: Aus­tri­an Com­posers, Öster­re­ichis­ch­er Blas­musikver­band, Öster­re­ichis­ch­er Musikrat, Öster­re­ichis­ches Volk­slied­w­erk, Öster­re­ichis­che Tex­tau­toren, Ver­band öster­re­ichis­ch­er Volks- und Unterhaltungskomponisten.

Den musikalis­chen Rah­men und Abschluss der Ver­anstal­tung bilde­ten Auftritte von Stephan Her­zog und Lois Man­zl sowie des Mißeb­n­er Trios mit der amtieren­den Junior Har­moni­ka-Welt­meis­terin Klara Mißeb­n­er. Alle Teil­nehmenden waren zu dem im Anschluss stat­tfind­en­den Blau-Gel­ben Musik­erIn­nen Tre­f­fen des Lan­des Niederöster­re­ich eingeladen.

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Susanne Lontzen
Susanne Lontzen 

Unternehmens-Kom­mu­nika­tion

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